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Kino-Tipp: Dr. Strange

Die dritte Runde des Marvel Universums ist eingeläutet und nun geht es daran Helden zu begegnen, die nicht in einem Atemzug mit Thor oder dem Hulk genannt werden. Oder mit Iron Man, bzw. dem Inbegriff eines selbstverliebten egozentrischen Egomanen.
Denn die Frage, die sich doch primär bei dem neuen Marvel Film, Dr Strange stellt, ist doch genau die: Kennen wir das nicht schon?
Narzisstischer Typ mit Götterkomplex der sich für die Krone der Schöpfung hält und weit über allen anderen steht. All diese Aspekte haben wir bereits in der Figur des Iron Man, gespielt von Robert Downey Junior verkörpert. Also, warum dann das gleiche Thema neu aufnehmen? Liegt es allein an Benedikt Cumberbatch? Dachte man man müsste einen weiteren Film mit ihm in der Hauptrolle drehen? Nein! Dies alleine wäre keine Daseinsberechtigung für den neuen Marvel Film.

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Dr. Strange ist seit dem 27. Oktober 2016 im Kino zu sehen.

Doktor Strange befasst sich mit einem anderen Ansatz übernatürliche Phänomene. Nicht die Technik, fehlgeschlagene Experimente, oder fremde Planeten stehen im Fokus des Geschehens. Es geht vielmehr um eine Rückbesinnung, man könnte es Magie nennen oder die Erweiterung bereits gegebener menschlicher Fähigkeiten in Form von spiritueller Ausdehnung.
Diese Talente sind in deutlich weniger ausgeprägte Form auch in der jetzigen Realität bekannt. Begriffe wie Chakren und Aura, buddistische Mönche, Bewusstseinserweiterung oder Astralprojektionen gehen in eine ähnliche Richtung.

Die Story von Dr. Strange

Stephen Strange ist zu Beginn des Filmes vor allem auf der Suche nach Antworten, oder nach einem Wunder. Der brillante Neurochirurg verliert bei einem schweren Autounfall nicht nur beinahe sein Leben, sondern auch den Inbegriff seiner Daseinsberechtigung: die Feinmotorik in beiden Händen. Der Egomane, der sich durch seine Begabung weit über allen anderen „Metzgerärzten“stehen sieht, will um jeden Preis seine Hände zurück. Nachdem die traditionelle Medizin und teure, experimentelle Operationen keinen Erfolg zeigen, sieht er seinen letzten Ausweg in einer Reise in einen fern abgelegenes tibetanisches Kloster. Durch Hörensagen hat er von The Ancient One
(dargestellt von Tilda Swinton) erfahren, die ihm seine Hände zurückgeben könne.

The Ancient One eröffnet Stephen aber nicht nur den Weg um irreversibel verletzte Nerven zu heilen, durch sie erlernt der Doktor nicht weniger als die Anwendung von Magie. Wie erlernt man Magie? Fragt Stephen die Ancient One in einer Szene. Wie alles andere auch, antwortet sie völlig trocken; lernen und üben – Swinton kann einfach nicht anders schauspielern als überragend.

Die Kritik von Dr. Strange

Wir begleiten Dr. Strange auf seinem Weg zum Magier in einer spektakulär animierten Welt, welche mehr als einmal an Christopher Nolans Inseption erinnert . Zeitgleich wird der Zuschauer mindestens genauso oft zum schmunzeln und lachen motiviert. Benedikt Cumberbatch kann durchaus sehr humorvoll und selbst ironisch sein.Meine persönliche Lieblings“figur“ die Cumberbatch in meinen Augen leider die Lacher vor der Nase weg stiehlt ist sein Umhang. Klingt komisch, wird man aber nach einem Kinobesuch, den ich jedem an dieser Stelle wärmstens empfehlen kann, durchaus nachvollziehen. Natürlich gibt es auch einen obligatorischen Bösewicht, der sicherlich nicht so spannend wäre, wenn er nicht von dem begnadeten dänischen Schauspieler Mats Mikkelsen dargestellt werden würde. Selbstredend gibt es auch einen Einsatz zur Rettung der Erde, der dadurch überzeugt, dass Regisseur Scott Derrickson sich mächtig ins Zeug gelegt hat um den Zuschauern etwas anderes als ein Marvel 0815 Getöse zu liefern.

Bevor ich das Kino an diesem Abend betreten hatte, war ich wirklich in Sorge, ob Dr. Strange trotz Cumberbatch und Swilton ein schematisch gleichgeschaltenes Marvelknallbonbon wird. Nach Verlassen des Saales hatte ich ein zufriedenes Lächeln im Gesicht, lies den Soundtrack laufen und googlete erstmal wild darauf los wo ich diesen Umhang bestellen kann.

In diesem Sinne viel Spaß mit Stephen und wartet nicht auf die Blue Ray, geht ins Kino, das 3D Spektakel lohnt sich hier wirklich!

Fotocredit: Disney Pictures Germany

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