Begabt
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Kino-Tipp: Begabt

Ab heute läuft der Film Begabt – Die Gleichung eines Lebens mit Chris Evans im Kino. Ob sich der Film lohnt, erfahren Sie hier.

Liebe Leserinnen und Leser,

Gelegentlich soll es in Amerika das Phänomen geben, dass kleine, leise Filme sich zu Kassenschlagern mausern. „Gifted“ oder auf Deutsch „Begabt – Die Gleichung eines Lebens“ ist ein solcher Film.

Die Story von Begabt

Woran kann das liegen, mag man sich an der Stelle fragen. An Chris Evans vielleicht, der super Hottie und Marvel Held. Er repräsentiert hier das, was sich doch so viele Frauen wünschen. Muskeln aus Stahl, Gesichtszüge wie gemeißelt und dann ist der wortkarge, introvertierte Hauptdarsteller auch noch SO gebildet (Stichwort Philosophieprofessor) SO feinfühlig und liebevoll als alleinerziehender Onkel (seufz) einer hochbegabten, niedlichen Nichte (schmacht) und wenn er dann im dreckigen Rippshirt Bootsmotoren repariert (harr) bevor er seiner Nichte eine gute Nacht Geschichte vorliest (schmacht, ach, hatten wir schon), dann kann man glatt vergessen, es geht hier einfach nicht um Chris aka Frank Adler geht. Sondern um seine Nichte, Mary Adler (gespielt von Mckenna Grace). Sie ist das Genie, sie ist gifted (also beschenkt) und sie ist der Star des Films. Trotz ihrer sieben Jahre und gerade wegen der lustigen Zahnlücke.

Mary mag Zahlen, um es einmal möglichst neutral auszudrücken. Oder man könnte auch sagen, Mary ist ein vorlautes, besserwisserisches, kleines süßes Mathematikgenie. Wir begegnen der Patchworkfamilie Adler an Marys erstem Schultag. Natürlich überflügelt sie innerhalb weniger Minuten die Klasse samt Lehrerin Bonnie (Jenny Slate), die zufällig/passender Weise genau in Franks Alter ist, single und sehr hübsch anzusehen.
Doch mit dem Neuanfang kommen auch Probleme, die Nachbarin und Bezugsperson Roberta (Octavia Spencer, ich bin seit Hidden Figures ein großer Fan von ihr!) schon vorausgeahnt hat.
Denn Mary ist zu schlau um ein normales Leben zu führen. Doch genau das hat Frank für die Tochter seiner Schwester im Sinn: Normalität. Doch wenn Mary nicht normal ist, wie kann sie dann in einem gewöhnlichen Leben glücklich sein?

„Garnicht“ wäre die Antwort von Großmutter Evelyn (Lindsay Duncan). Oma Adler entscheidet sich nämlich nun, dass es Zeit ist, das Sorgerecht für ihre Enkelin einzufordern. Nicht nur beim Zuschauer kommt die Frage auf, ob sie dieses wohl auch gefordert hätte, wenn die ungewöhnliche Intelligenz der Mutter sich nicht auf die Tochter übertragen hätte.

Vor Gericht wird nun die Frage ausgefochten, wer oder was ist das Beste für ein ungewöhnliches Kind sei. Immer wieder wird auch der Suizid von Marys Mutter eingegangen, eine harte Bürde für die Hinterbliebenen und nebenn dem Besten für Mary geht es auch um das Verhältnis von Frank zu Evelyn und um die Frage wie weit man seinen eigenen Stolz zum Wohl eines Kindes zurückstecken kann beziehungsweise sollte.

Die Kritik von Begabt

Der „Amazing Spiderman“ Regisseur Marc Webb arbeitet leider sehr viel mit Vorhersehbarkeiten.
So wunderbar die Darsteller miteinander agieren, an der ein oder anderen Stelle hätte ich mir doch gewünscht, dass Webb mutiger mit der Thematik umgeht. Mary ist kein gewöhnliches Kind und Onkel Frank ist definitiv überfordert. Er kann sie lieb haben wie er will, aber die Kleine hat noch nicht mal ein eigenes Zimmer. Und ein hochbegabter Geist hat andere Bedürfnisse, jedoch hätte man diesen Konflikt auch anders aufzeigen können als durch eine überzeichnete, kaltherzige Großmutter, bei der man den Eindruck bekommt, ihr würde auch Marys Gehirn ausreichen und der Körper könne ruhig bei ihrem Sohn bleiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film trotz einiger erzählerischen Schwächen und überzeichneter Klischees doch durchaus liebevoll gemacht und dadurch durchaus sehenswert ist. Ich bin jetzt schon gespannt, wie die kleine Mckenna Grace sich entwickeln wird.

In diesem Sinne, viel Spaß im Lichtspielhaus eurer Wahl und bis zum nächsten Mal!

Fotocredit: Fox Deutschland

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