Wir von Haarblog waren für euch im Kino und diesmal gab es richtig was fürs Herz, für die Optik und gute Verkaufszahlen für den Taschentuchfachmann eurer Wahl!
Neues von Nicholas Sparks
Zwei Menschen treffen aufeinander und ihre Welten sind völlig verschieden. Sie denken anders, haben andere Prioritäten in ihrem Leben und doch, da ist etwas. Sie blicken sich in die Augen und die Welt herum wird einen Moment lang undeutlich.
So sind die Filme von Nicholas Sparks. 100 Minuten lang kann man zwei Menschen auf der Kinoleinwand dabei zusehen wie sie gemeinsam lieben und leiden.
„Oh Gott“ seufzen da viele (meist männliche Wesen) „Oh Ja“ seufzen da die Anderen (also Frauen).
Für alle Letzterwähnten gibt es seit ein paar Tagen einen neuen Grund zum schmachten und dieser trägt den Titel: „Kein Ort ohne Dich“ obwohl der englische Titel „The longest ride“ die Thematik besser aufgreift, da es um Menschen geht die den Weg zueinander erst ebnen müssen oder die den „langen Ritt“ namens Leben gemeinsam bestreiten.
In dem neuen Regiestück von George Tillman Jr. trifft Junge (Scott Eastwood – Ja, er ist der Sohn von Clint Eastwood) auf Mädchen (Britt Robertson – bald auch zu sehen in dem neuen Disneyfilm „A World Beyond). Nicht so sonderlich überraschend, vor allem für diejenigen, die die anderen neun Nicholas Sparks Filme auch schon gesehen haben.
Der Inhalt von Kein Ort ohne Dich
Luke ist professioneller Bullenreiter und Sophia Kunststudentin, also gibt es schon von Beginn an den gendertechnischen Grundkonflikt: Er interessiert sich nicht für Kunst und sie versteht nicht, wie man sein Leben für etwas wie „8 Sekunden auf einem wild gewordenen Bullen sitzen bleiben“ aufs Spiel setzen kann. Da ist der Konflikt vorprogrammiert und das Schicksal muss schon nach den ersten Minuten kräftig mitspielen um die unterschiedlichen Charaktere nicht gleich wieder zu entzweien.
Das Schicksal in diesem Szenario ist Ira (Alan Alda), welcher mit seinem Wagen verunglückt und von Luke und Sophia gefunden wird.
Hier setzt dann die zweite Handlungsebene ein, Ira trägt eine Schatulle mit Briefen bei sich und Sophia fängt an ihm diese Briefe vorzulesen.
Und so begegnen wir Ira (als junger Mann dargestellt von Jack Huston) und Ruth (Oona Chaplin, Enkeltochter von Charlie Chaplin), der großen Liebe seines Lebens.
Ihre Geschichte ist noch viel herzergreifender, denn jeder der Großeltern hatte, die den zweiten Weltkrieg gemeinsam durchgestanden haben, fühlt sich durch ihre große, die Zeit überdauernde Liebe an die eigene Familie erinnert.
Die Kritik von Kein Ort ohne Dich
Und so beginnen sich die beiden Liebesgeschichten miteinander zu verbinden und große Gefühle, Freude und Trauer werden mit einem Schöpflöffel über die Zuschauer gegossen.
Aber das erwartet man ja auch wenn man sich für einen Sparks Film entscheidet.
Die Frage die der Film aufwirft ist die, ob zwei Menschen, die so völlig gegensätzlich sind miteinander glücklich werden können, ob in solch einer Welt die Tatsache, dass man sich liebt, reicht.
Vielleicht sollte Luke sich besser ein Cowgirl suchen und Sophia einen Kunstkritiker, diese Partnerwahl würde die Liebe sicher vereinfachen.
Doch auf der Filmleinwand muss Liebe nicht praktisch sein, hier ist die Liebe keine Birkenstocksandale sondern ein gläserner Tanzschuh.
Und vielleicht geht der ein oder andere Kinozuschauer aus dem Saal und denkt über die eigenen Beziehungen nach die er so pflegt. Unter Umständen kann man aus einem solchen Film lernen, dass die Gegensätze uns erst vollkommen machen und wir in der Liebe, wie im Leben, die Herausforderung in dem sehen sollten, was uns nicht ähnelt.
Denn wir lernen durch Andersartigkeit stets etwas Neues dazu und letztendlich auch uns selbst besser kennen.
So wie Erdnüsse durch eine Honigsalzkruste eben etwas Außergewöhnliches werden.
Also freut euch auf zwei Stunden Freude und Leid und liebe Männer, der nächste ‚Terminator‘ läuft ja auch bald an, da könnt ihr euch dann wieder in ein actiongeladenes Testosteronbad stürzen. Bis dahin könnt ihr aus dem Film lernen, dass Frauen nie aufhören werden Männer mit guten Manieren anzuhimmeln und dass ihr für eure Liebste ruhig auch mal wieder eine Geste eurer Zuneigung zeigen könnt.
In diesem Sinne,
bis zum nächsten Mal!