Interviews

Ruth Moschner im Interview

Ob im Rateteam von „The Masked Singer“ oder als Moderatorin von „Wer sieht das denn?!“, wir lieben Ruth Moschner und können im Fernsehen nicht genug von ihr bekommen. Im Interview hat die sympathische Münchnerin uns nicht nur in ihre Beauty-Geheimnissen eingeweiht, sondern auch über ihr Buch „Total Detox – Was sie schon immer los werden wollten“ gesprochen und verraten, wieso eine gute Ernährung für unseren Körper so wichtig ist.

Haarblog.de: Ruth, du hast tolle blonde Haare. Wie sieht deine Pflegeroutine aus? Hast du Lieblingsprodukte?

Ruth Moschner: Ich benutze seit Jahren Mikroorganismen zur Reinigung, also kein richtiges „Shampoo“, wie man es aus der Drogerie bekommt. What??!!! Ja, ich weiß. Klingt komisch. Die Basis der Mikroorganismen ist Obst und Gemüse, also alles rein pflanzlich. Und keine Sorge, das Ganze sieht natürlich nicht aus wie Sauerteig, auch wenn das Prinzip ähnlich ist.

Die Flüssigkeiten sind in blickdichten Glasflaschen. Unterwegs nutze ich immer festes Haarshampoo, da die „Tierchen“ das Fliegen nicht mögen.

Inzwischen sind hier ja immer mehr Produkte auf dem Markt zu haben, ich verwende aber tatsächlich seit 15 Jahren dieselbe Marke. Außerdem mache ich regelmäßig Haarkuren mit dem Schwerpunkt auf Feuchtigkeit, da meine Haare sehr fein in ihrer Struktur sind, durch Styling natürlich sehr stark strapaziert werden. Hier lasse ich mich oft vom Friseur beraten, gehe aber auch in die Drogerie shoppen. Leider gibt es bisher keinen plastikfreien Conditioner, der mir gefällt. Aber das kommt sicher noch.

Wichtig sind mir auch Naturbürsten, und immer von unten mit dem Kämmen anfangen, damit die feinen Haare nicht abreißen. Ich habe das Glück, dass meine Haare unwahrscheinlich schnell wachsen, deshalb sehen sie trotz Styling und Strähnchen immer noch gesund aus.

Haarblog.de: Wir lieben deinen Modestil vor der Kamera. Wie würdest du deinen privaten Kleidungsstil bezeichnen? Hast du ein Lieblingsoutfit?

Ruth Moschner: Danke, sehr lieb. Rückblickend habe ich schon manchmal das Gefühl, mich an manchen Tagen im Dunkeln angezogen zu haben. Aber was soll’s. Ich liebe auch privat bunte Maxi-Kleider und Kleidchen. Da muss man sich so herrlich wenig Gedanken machen. Ich mag auch Jeans und T-Shirt. Dann aber natürlich mit nem witzigen Spruch oder nem schönen Motiv. Da ich viel mit dem Fahrrad unterwegs bin, braucht man tatsächlich eine Kleidungsstrategie, um bei einem Windstoß nicht Zuviel zu präsentieren.

Privat achte ich aber viel mehr darauf, woher die Teile stammen. Und nein, ich kaufe nicht nur nachhaltige Mode, aber ich versuche zumindest, den Herstellungsprozess nachzuverfolgen und nicht permanent was Neues anzuschaffen. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal, mit ’ner tollen nachhaltigen Modefirma ne Gute-Laune-Shirt-Kollektion rauszubringen. Ich finde, Mode kann direkt die Stimmung heben und die Persönlichkeit unterstützen. Wichtig ist doch, dass man sich wohlfühlt.

Im Grunde kann man hier nichts falsch machen, außer man verkleidet sich und das Teil trägt den Besitzer.

Haarblog.de: Dürfen wir einen Blick in deine Handtasche werfen? Welche Beautyprodukte hast du immer dabei?

Ruth Moschner: Zwei verschiedene Lipbalms, weil immer einer grade nen Ausflug ins Nirgendwo macht. Ich schätze, es gibt so eine Art Zwischenwelt für Lipbalms, die liegt gleich neben der Waschmaschinen-Socken-Welt. Dann eine kleine Handcreme, Blotpuder, einen roten Lippenstift. Ich finde ja:

roter Lippenstift kann Wunder bewirken und so gut wie alles kompensieren, was man emotional grade mit sich rumschleppt und nicht zeigen möchte, zumindest für ein paar Stunden, und eine Art Nasenbalm mit Menthol, falls mal wieder mein Sitznachbar im Flugzeug das Deo vergessen hat, ist DAS mein absoluter Geheimtipp. Natürlich nicht den Nachbarn damit beschmieren, sondern in die eigene Nase damit, neutralisiert unangenehme Gerüche im Handumdrehen. Ja, Mentholbalm ist jetzt nicht vorrangig ein Beautyprodukt, aber meine Welt wird dadurch dennoch schöner, wenn es nicht nach Ausdünstung riecht. Ach ja, und ein Feuchtigkeitsspray fürs Gesicht habe ich auch immer dabei. Sowas liebe ich!

Haarblog.de: Neben deiner Arbeit vor der Kamera hast du 2015 auch eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin gemacht. Wie kam es dazu?

Ruth Moschner: Ernährung in Zusammenhang mit der Gesundheit spielt seit meiner Kindheit eine große Rolle, außerdem wollte ich mal Chirurgin werden. Daher war es in meiner Welt völlig logisch, dass es zur Midlife-Crisis keinen Porsche gab, sondern ein Jodeldiplom in Form einer zwei-jährigen Ausbildung zur ganzheitlichen Gesundheitsberaterin. Inzwischen bin ich sogar zusätzlich noch Mikronährstoffberaterin. Auch Hautprobleme lassen sich oft durch eine Ernährungsumstellung lösen. Ist der Darm durch Stress und Ernährung überfordert, muss die Haut kompensieren. Es entstehen Pickel, der Glow verschwindet, Wasser wird eingelagert. In meinem Fall bin ich durch das Weglassen von Kuhmilchprodukten, insbesondere des Eiweißes der Milch, meine Neurodermitis losgeworden.

Haarblog.de: Dezember 2018 ist dein Buch Total Detox erschienen, indem du nicht nur individuelle Detox-Ansätze vorstellst sondern uns auch mit leckeren Rezepten begeisterst. Welche Tipps hast du für Detox-Einsteiger?

Ruth Moschner: Wichtig ist, dass man es für sich selbst tut und nicht, weil irgendwer was gesagt hat. Es gibt im Buch einen Test, welche Art des Detoxens am besten für einen ist, denn nicht jeder hat die Zeit, sich über mehrere Wochen dem Thema zu widmen. Viele dürfen auch erstmal üben, und sortieren zu Beginn nur den Kleiderschrank aus. Andere stellen sich komplett um und trennen sich zusätzlich noch von toxischen „Freunden“.

Essen ist natürlich der beste Stellvertreter für so vieles im Leben, da wir es im Idealfall täglich tun. Beim Detoxen geht es aber nicht nur ums Loslassen, sondern den Körper mal richtig gut zu „betanken“. Der beste Tipp, was die Ernährung angeht, ist nicht neu, aber man kann es nicht oft genug sagen: Gemüse, und zwar jenes, was einem schmeckt! Und ich habe mir viel Mühe gegeben, das so sexy, wie es Detoxen eben erlaubt, zu gestalten. Mein Ziel ist es, dass die LeserInnen am Ende selber wissen, was und wer ihnen gut tut und was eben nicht. Gerade wir Frauen sind es über Jahrhunderte gewohnt, Schmerzhaftes zu ertragen, sei es über die Klamotten, die kaschieren, über den Partner, dem es zu dienen gilt oder einfach nur, um dem gesellschaftlichen Bild zu entsprechen. Wenn wir uns erlauben, Selbstfürsorge zu betreiben, ohne die Worte Egoismus im Hinterkopf zu haben, ist das schon viel wert. Denn die Definition von Schönheit bestimmen nur wir selbst. Keine Zeitschrift, kein Blog und kein anderer da draußen

Haarblog.de: Vielen Dank für das Interview.

Fotocredit: Bernd Jaworek

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