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Kino-Tipp: Mord im Orientexpress

Ab heute ist die Neuverfilmung des Klassikers Mord im Orientexpress im Kino zu sehen. Ob er überzeugen kann, erfahren Sie hier.

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im dekadentesten Zug der Welt, willkommen im Orientexpress! Bitte macht es euch gemütlich auf euren (Kino)Sesseln, denn die Fahrt geht nicht nur Richtung Calais, sondern auch Richtung Mord.

Die Story von Mord im Orientexpress

Mord im Orientexpress ist ab dem 09. November 2017 im Kino zu sehen.

Die Neuverfilmung des Agatha Christie Romans strotzt wirklich nur so vor der A-Liga Hollywoods: Um nur einige zu nennen, July Dench gibt die Prinzessin Dragomiroff, Michelle Pfeiffer die Witwe, Penélope Cruz die Missionarin, Johnny Depp den Mr. Ratchett und Willem Dafoe mimt Mr. Hardman.

Hercule Poirot, der „beste Detektiv der Welt“ wird von dem irischen Schauspieler Kenneth Branagh dargestellt, der in seiner exzentrischen und wunderbar ichzentrierten Art sicher vielen als Gilderoy Lockhart in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ bekannt ist.

Auf dem Weg von Istanbul nach Paris gerät der Luxuszug in eine Schneewehe und die Fahrt muss unterbrochen werden. Während der Zug auf den Rettungstrupp wartet, wird der zwielichtige und skrupellose Geschäftsmann Mr. Ratchett tot aufgefunden. Die Frage ist nur, wie ist er zu Tode gekommen? Wer von den Fahrgästen ist der Mörder?

Auf der Suche nach der Wahrheit kann der Meisterdetektiv sich nur auf seien Instinkt und die verwirrenden, sich widersprechenden Aussagen der Passagiere verlassen, eine verworrene und schier unmögliche Aufgabe, selbst für den brillanten Belgier.

Die Kritik von Mord im Orientexpress

Die Neuinszenierung des Literaturklassikers überzeugt neben den Darstellern vor allem durch die herausragenden Bilder und die ungewöhnliche Kameraführung. Kenneth Branagh spielt nicht nur die Hauptrolle, sondern führt auch Regie und hat gemeinsam mit Produzenten Ridley Scott eine moderne, ruhige Variante des weltweit bekannten Filmmaterials geschaffen, die vor allem durch große Bilder und die Wirkung der Darsteller miteinander setzt. Die großen Fragen nach Richtig und Falsch, Recht und Unrecht werden hier gestellt und der von Perfektion besessene Belgier wird in Situationen gedrängt, die über ethische Einteilungen in Schwarz und Weiß Hinausgehen. So wird diese Fahrt im Orientexpress nicht nur die Leben der Insassen für immer verändern, sondern auch beim Kinobesucher einen Nachgeschmack hinterlassen. Denn manchmal ist der Schleier, der die Opfer von den Tätern trennt, ein recht dünner.

Und Agatha Christie wäre sicher diesmal auch mit ihrem Hauptdarsteller zufrieden gewesen. Denn vor 43 Jahren kritisierte die Autorin vor allem, dass der Schnauzbart Hercules nicht prächtig genug gewesen sei. Ich denke, dies ist dieses Mal durchaus gelungen.

Die Verfilmung von klassischen Werken der Literatur wird oftmals sehr kritisch angesehen. Ich frage mich, wieso das so ist. Durch die Neuadaption wird der Stoff einem Publikum nahegebracht, denen vielleicht nicht der Sinn danach steht ein 90 Jahre altes Buch oder einen 50 Jahre alten Film zu sehen. Das schlimmste, was doch den Zuschauern passieren kann, die sowohl den Roman als auch die frühere Verfilmung kennen und lieben ist doch, dass sie die älterren Adaptionen bevorzugen. Ich finde die Chancen, die hier zu finden sind viel größer als die Risiken. Also, mehr Mut zur Adaption, damit jeder Generation sich an dem „Wer ist der Mörder?“ Rätsel erfreuen kann.

In diesem Sinne, viel Spaß im Lichtspielhaus eurer Wahl und bis zum nächsten Mal

Fotocredit: Fox Germany