Lady Bird, Saoirse Ronan
Entertainment

Kino-Tipp: Lady Bird

Seit heute läuft der Golden-Globe prämierte Film Lady Bird im Kino. Ob der Film mit Saoirse Ronan überzeugen kann, erfahren Sie hier.

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt immer die Sorte Filme, an die man vorab so hohe Erwartungen hat, dass die Realität diese eigentlich nie erfüllen kann.

Lady Bird ist seit dem 19. April 2018 im Kino zu sehen.

Und dann gibt es die Filme, in die ich bei den Pressevorführungen eher mit einem neutralen, wenn nicht sogar gelangweilten Gesichtsausdruck betrete, weil ich mir nichts erwarte und den Film im normalen Kino wahrscheinlich nie angesehen hätte, ich bin mal so ehrlich mit euch.

LADY BIRD war für mich ganz klar Kategorie 2. Ich hatte keine Erwartungen und hoffte auf möglichst wenig Langeweile.

Ich wurde mehr als enttäuscht. Die Geschichte um Lady Bird (eigentlich Christine McPherson, dargestellt von Saoirse Ronan) und ihr spätpubertäres Verhalten wäre als einziger Handlungsstrang sicher zu wenig, aber in Kombination mit ihrer Mutter Marion (Laurie Metcalf) bekommt der Film eine Tiefe und Echtheit, die noch lange nachwirkt.

Die Story von Lady Bird

Dabei ist Lady Bird eigentlich „nur“ ein Teenagerfilm, der ein normales Durchschnittsleben in Sacramento portraitiert. Sie ist rebellisch, sicher. Sie hat auch jede Menge unrealistischer Träume und realistischer Pläne, möchte weg aus der Kleinstadt, möchte hinaus ins „echte Leben“, nicht länger secondhand Klamotten und Trinkgeld sparen.

Ihre Mutter verzweifelt an der Sturheit ihrer Tochter und an ihren eigenen Sorgen, versucht sie doch die Familie zu ernähren und gleichzeitig ein offenes Portemonnaie und ein offenes Herz für die Sehnsüchte ihrer Tochter zu haben.

Die Kritik von Lady Bird

Dieser Versuch geht ans Herz. Die zwei Frauen, die so beeindruckend von Greta Gerwig inszeniert worden sind (und das obwohl LADY BIRD das Erstlingswerk der Regisseurin ist), bleiben einem im Gedächtnis. Vor allem weil man sich endlich einmal wieder in einem Film wiedererkennen kann.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe Marvel, X-Men, DC und wie sie alle heißen. Aber in diesen Filmen sind die Menschen immer so perfekt, so schön und so sehr damit beschäftigt die Welt zu retten, da ist kein Platz ist für eine Mutter, die psychisch und emotional erschöpft ist, weil sie im Krankenhaus eine Doppelschicht nach der nächsten schieben muss. Oder für eine Tochter, die weder an eine katholische Schule noch in die Kleinstadtwelt passt, weil ihr Geist zu frei und wild ist. Oder ihre Träume hoch kreisen, bei den Vögeln. Vielleicht ist deswegen ihr Name Lady Bird.

Ich empfehle euch wirklich diesen Film anzusehen, ladet eure Mama ins Kino ein oder macht einen Popcorn Abend mit der besten Freundin. Dafür ist es genau der richtige Film. Und gemeinsam schluchzt es sich bekanntlich immer noch am schönsten.

In diesem Sinne,

viel Spaß im Lichtspielhaus eurer Wahl und bis zum nächsten Mal!

Fotocredit: Univerasal Pictures Germany