Knight of Cups | Natalie Portman
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Kino-Tipp: Knight of Cups

Christian Bale ist den Meisten von uns wohl durch seine Paraderolle in Christopher Nolans Triologie Batman bekannt. Als düsterer Retter mit charismatischer Ausstrahlung hat er sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Schauspieler Hollywoods entwickelt.

Das der „Dark Night“ mehr kann als böse Schurken zur Strecke zu bringen, versucht er mit seinem neuen Werk „Knight of Cups“ zu demonstrieren.

Tatkräftige Unterstützung bekommt Bale hierbei nicht nur von Regisseur und Drehbuchautor Terrence Malick, sondern auch von der gefühlten halben A-Liga aus Hollywood.

Natalie Portman, Cate Blanchett, Antonio Banderas, Armin Müller-Stahl und Newcomerin Imogen Potts geben sich unter anderen die Ehre um gemeinsam mit Christian seinen individuellen Sinn des Lebens zu suchen.

Die Story von Knight of Cups

Knight of Cups
Knight of Cups ist seit dem 10. September 2015 im Kino zu sehen.

Der Sinn des Seins wird von Bale alias Rick in den Dingen gesucht, welche man in Hollywood erwartet – Partys, Drogen, schöne Frauen.

Doch Rick ist leer, ausgebrannt, ihm fehlt das Wasser welches die Mühle seines Lebens am Laufen hält.

Wir begleiten Rick bei dieser Suche. Allgegenwärtig ist eine Erzählerfigur im Voiceover, für die auch der Zuschauer dankbar sein kann. Denn ohne diese würde man den filmischen Faden des leidgeplagten Sinnsuchenden schnell verlieren.

Rick hat es nicht leicht – durchaus. Er ist attraktiv und unheimlich erfolgreich tätig, als Drehbuchautor in der Traumfabrik. Die Menschen lieben ihn, die Frauen vergöttern ihn, jeder Buddy will sein bester Freund sein. Ein durchaus hartes Schicksal, denn ihm fehlt eine höhere Motivation. Und die versucht er zu finden, meist zwischen den Schenkeln von Schönheiten – die fast alle nur als Hüllen fungieren. Gefäße die man mit Sinn füllen könnte ,wenn es denn nicht so anstrengend wäre.

Rick leidet, nicht nur an seiner Bürde aus Erfolg und Reichtum, sondern an dem Verlust seines Bruders und der verkorksten, zwischen Demut und Verachtung schwankenden Beziehung zu seinem Vater.

Die Kritik von Knight of Cups

Doch man bekommt als Zuschauen keine emotionale Bindung an die Rolle. Bale wirkt deplatziert – sowohl alleine in der Wüste als auch im Blitzlichtgewitter. Es gibt immer wieder Filme über ausgebrannte Darsteller oder von der Suche nach einem höheren, übergeordneten Sinn. Dieses schwere Grundthema muss von den Darstellern dementsprechend umgesetzt werden, es benötigt Emotionen bis hin zur Verzweiflung, Wut, Entsetzten, Freude, Euphorie, Fassungslosigkeit, Christian Bale alias Rick ist einfach nur zwei Stunden deprimiert, wortkarg und schwermütig.

Regisseur Mallick versucht mit großen Bildern und einer ungewohnten Kameraführung von dem Offensichtlichen weg zu kommen und eine Subwirkung zu erzeugen die leise durchklingen soll. Herausgekommen sind leider nur Bildüberfrachtungen von meist recht nackten Damen die in standartisierten Vorgängen am Strand entlang hüpfen und in einen Pool springen.

„Knight of Cups“ versucht durch das esoterische Element des Tarots einen Rahmen um die einzelnen Kapitel zu ziehen. So ist der „Ritter der Kelche“ das Leitmotiv des gesamten Films, ein Schürzenjäger, Glücksritter, der nicht so wirklich zurechtkommt in dem Paralleluniversum namens Hollywood.

Die Damen und Herren die das Dasein von Rick definieren sind verschiedenen Tarotkarten zugeordnet. So treffen wir den Gehängten, den Stern, die Hohepriesterin und etliche Weitere. Diese Verknüpfung ist ein schöner Gedanke, um dem Film so eine spirituelle Note zu geben. Jedoch erleben wir auch hier wieder ein Abgleiten in die Oberflächlichkeit. Themen werden angeschnitten, Konfliktfelder eröffnet nur um sofort zum nächsten weiter zu gehen.

Das Fazit von Knight of Cups

Trotz der Besetzung wird der Film schnell zäh und langatmig. Durch die spärlich gesäten Dialoge und die noch rückläufigere Handlung formt sich schnell der Wunsch Christian Bale mit einer Bratpfanne zurück in die Realität zu holen oder ihn alternativ von seinem leidenden, gequälten Gesichtsausdruck zu befreien.

Für waschechte Fans der oben genannten Schauspieler sicherlich ein absolutes „Must see“, für alle anderen empfehle ich eine große Tasse Kaffee vor Filmstart.

In diesem Sinne, viel Spaß im Kino eures Vertrauens und bis zum nächsten Mal!

Fotocredit: Studiocanal Germany

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